Achtsamkeit

 
Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum
- In diesem Raum liegt unsere Freiheit 
(nach Viktor Frankl)

NEU: 
MBSR in unserer Praxis
8-wöchiger Kurs zu Stressbewältigung durch Achtsamkeit (Mindfulness Based Stress Reduction)


Dieser Kurs ist für Sie interessant, wenn Sie

(unabhängig von Alter, körperlicher Verfassung, Beruf und Weltanschauung)

-         einen neuen Umgang mit (beruflichem oder privatem) Stress erlernen möchten,

-         etwas für ihre Gesundheit tun wollen,

-         ihre Selbstwahrnehmung (Körper, Gedanken, Gefühle, Verhaltensmuster) schulen möchten,

-         Grundlagen der Meditation erlernen oder vertiefen möchten,

-         lernen möchten, mit sich selbst und anderen in einer neuen Art und Weise umzugehen,

-         ggf. eine Ergänzung zu medizinischer und psychotherapeutischer Behandlung suchen.


Die Kursinhalte sind

-         Übungen zur Körperwahrnehmung

-         Achtsamkeitsübungen (Meditation) im Gehen und Sitzen

-         Achtsamkeitsübungen im Alltag

-         Umgang mit schwierigen Gefühlen

-         Achtsame Kommunikation

-         Stresstheorien und Strategien zur Stressbewältigung
 

Der Kurs beinhaltet

-         Ein persönliches Vorgespräch

-         8 Termine à 2,5 h, einmal wöchentlich

-         Unterstützenden Austausch in der Gruppe

-         Einen Achtsamkeitstag à 6 Stunden

-         Schriftliche Kursmaterialien

-         Übungsanleitungen als MP3-Audios zum Download

-         Ein persönliches Nachgespräch nach Bedarf


Der Kurs erfordert außerdem eine tägliche, eigenständige Übungszeit von ca. 45 Minuten.

MBSR ersetzt keine medizinische Behandlung oder Psychotherapie, kann aber eine wirkungsvolle Ergänzung sein. Bitte sprechen Sie vor einer Anmeldung mit Ihrem/Ihrer Behandler:in.


Zahlreiche Studien bestätigen eine gesundheitsfördernde, stressreduzierende und die Lebensqualität steigernde Wirkung von MBSR. MBSR wird weltweit im Gesundheitsbereich, in pädagogischen und sozialen Einrichtungen und zunehmend auch in Unternehmen erfolgreich angewendet. Mehr Informationen zum aktuellen Forschungsstand finden Sie unter https://www.mbsr-verband.de/achtsamkeit/forschung

 

Die aktuellen Kurstermine:

MBSR-Kurs im Herbst 2023: 02.10. – 20.11.2023

Die Termine für 2024 stehen noch nicht fest.

Bei Interesse melden Sie sich bitte per E-Mail bei g.hanel@verhaltenstherapie-hockenheim.de.

 

Kursleitung:

Dr. Dipl.-Psych. Gertraud Hanel

Psychotherapeutin & MBSR-Lehrerin (Ausbildung am Achtsamkeitsinstitut Ruhr)


Kursort:

Horst & Hanel

Psychotherapeutische Gemeinschaftspraxis

Karlsruher Str. 17

68766 Hockenheim

 

Kursgebühr:
370,- €






 ACHTSAM WERDEN

-         Was ist eigentlich Achtsamkeit?


"Achtsamkeit bedeutet, auf eine bestimmte Weise aufmerksam zu sein: bewusst, im gegenwärtigen Augenblick und ohne zu urteilen."

Jon Kabat-Zinn


Das klingt so einfach, fast banal, und ist doch alles andere als leicht. Zum einen denken, fühlen und handeln wir oft automatisch, also ohne uns dessen wirklich bewusst zu sein. Außerdem beginnt unser Geist ständig abzuschweifen, wenn wir diese Automatismen bewusst wahrnehmen wollen. Und zudem passiert auch das Urteilen und Bewerten zu großen Teilen automatisiert.

Achtsamkeit ist demnach kein Zustand, den wir einmal erreichen und dann abhaken können, es ist immer wieder ein erneutes Annähern und Üben (das man sich wie eine Art Pendelbewegung vorstellen kann). Das gelingt uns, indem wir unseren Körper und unsere Tätigkeiten bewusst wahrnehmen und beobachten.


-         Wer hat die Achtsamkeit „erfunden“?


Die Wurzeln der Achtsamkeit liegen im Buddhismus. Achtsamkeit stellt dort ein wesentliches Element im Weg zur Aufhebung von Leiden dar (der edle achtfache Pfad).

Jon Kabat-Zinn hat die Achtsamkeit als einer der Ersten für unsere westliche Gesellschaft zugänglich gemacht, indem er das Konzept aus dem fernöstlichen und spirituellen Kontext herauslöste und die Relevanz zur Stressbewältigung hervorhob. Meditation und Yoga, die bekannten und traditionellen Formen der Achtsamkeitspraxis, die Jahrtausende alte Erfahrungen beinhalten, sind dabei auch heute noch wesentliche Übungspraktiken.


-         Wieso ist Achtsamkeit heutzutage sinnvoll?


Stress und Zeitdruck im Beruf - Stress durch die schwierige Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Freizeit - Stress durch die allgegenwärtigen Ablenkungen - Stress durch ständige Erreichbarkeit und durch die unendlichen Möglichkeiten, die uns in jedem Moment zur Verfügung stehen - Stress durch Schicksalsschläge oder Krankheit…
Das macht es schwer, aufmerksam wahrzunehmen, was im unmittelbaren Moment geschieht – innen und außen. Wir brauchen deshalb Möglichkeiten, wie wir diese fokussierte Aufmerksamkeit kontinuierlich üben können. So können wir zunehmend automatische Muster erkennen, den Geist beruhigen und schwierige Emotionen meistern. Nicht selten begegnen wir uns selbst und der Welt nach und nach mit einer gelasseneren Haltung.




 ACHTSAM SEIN

-         Wie praktiziere ich Achtsamkeit?


Zum Üben von Achtsamkeit gehören zum einen die formellen Achtsamkeitsübungen. Dazu zählen die Übungen, für die wir uns extra Zeit nehmen müssen: (Sitz-, Atem-, Körper-, Geh-)Meditation und achtsame Körperübungen (z.B. Yoga).

Darüber hinaus gibt es die informelle Praxis (= Achtsamkeit im Alltag). Damit ist eine Art der Achtsamkeitsschulung gemeint, die nahtlos in den Alltag integriert wird. Es geht dabei darum, die Aufmerksamkeit auf das aktuelle Tun zu lenken, was es auch sein mag (Treppensteigen, Abspülen, Autofahren, Zuhören,….). Das heißt auch, unabhängig davon, ob wir diese Tätigkeit als schön, neutral oder lästig bewerten.


-         Wie gehören Achtsamkeit und Akzeptanz zusammen?


Akzeptanz bedeutet, Dinge, Personen oder Ereignisse so anzunehmen, wie sie sind, unabhängig von unserer Bewertung. Also selbst dann, wenn sie nicht unseren Wünschen und Erwartungen entsprechen. In der westlichen Gesellschaft wird uns suggeriert, es wäre möglich, völlige Kontrolle über unser Leben und seine Ereignisse zu haben. Mehr noch: dass dies nötig sei, um glücklich zu werden. Akzeptanz ist deshalb für viele gleichbedeutend mit einer Niederlage. Wir versuchen unsere Gefühle, unsere Gesundheit, unser körperliches Befinden, unseren Job, unsere Familie zu kontrollieren. Weil wir Ohnmacht unerträglich finden, tun wir uns schwer mit der Akzeptanz. Es fällt uns schwer, die Tatsache anzunehmen, dass vieles außerhalb unserer Kontrolle liegt.

Mithilfe von Achtsamkeit üben wir, die Wirklichkeit so echt wie möglich wahrzunehmen, und zu erkennen, wie wir sie durch unsere Bewertungen beeinflussen. Wir bekommen so nach und nach mehr Spielraum für unsere Entscheidungen, weil wir sie bewusster (weniger automatisch) treffen können. Das kann bedeuten, einen Schicksalsschlag zu akzeptieren, d.h. dessen Realität anzuerkennen. Dies wiederum wird den Umgang damit verändern. CAVE: „Realität anerkennen“ bedeutet nicht „gutheißen“.



 ACHTSAM BLEIBEN

-         Wie kann ich Achtsamkeit in mein Leben integrieren?


Um Achtsamkeit in das Leben zu integrieren, benötige ich die Bereitschaft, gewohnte Muster und Einstellungen zu hinterfragen. Neben der Achtsamkeit im Alltag, ist es hilfreich, eine gewisse Disziplin für Meditation und/oder Yogaübungen zu entwickeln, denn „Übung macht den Meister“.

Eine achtsame Haltung zeichnet sich durch Neugier, Offenheit und Aufgeschlossenheit für innere und äußere Erfahrungen aus. Das schließt neben dem Umgang mit mir selbst auch den Umgang mit anderen und letztendlich auch den Umgang mit der Erde und ihren Ressourcen mit ein.


-         Was ist hilfreich dafür?


Neben der eigenen regelmäßigen Praxis ist es hilfreich, mit anderen gemeinsam zu meditieren und achtsamkeitsbezogene Themen zu vertiefen. Auch Retreats stellen eine Möglichkeit dar, Achtsamkeit im Leben zu verankern.


-         Welche Hindernisse gibt es?


Das größte Hindernis ist wahrscheinlich unser „Autopilot“, durch den wir immer wieder vergessen, achtsam zu sein. Es ist nicht einfach, den Achtsamkeitsübungen im meist vollgepackten Alltag immer wieder Zeit einzuräumen.

Aber auch andere Hindernisse können auftreten: Langeweile und Schläfrigkeit, Unruhe und Grübeln, Unsicherheit und unangenehme Emotionen können uns davon abhalten, achtsam zu bleiben.




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